Bettina von Arnimaus Romantik + Wiener Klassik

Ludwig Emil Grimm, † 4. April 1863, Public domain, via Wikimedia Commons

Bettina von Arnim (* 4. April 1785 in Frankfurt am Main; † 20. Januar 1859 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin, Zeichnerin und Komponistin.

Leben

Bettina Brentano war das siebte von zwölf Kindern des Großkaufmanns Peter Anton Brentano und seiner zweiten Frau Maximiliane geb. von La Roche. Die aus Italien stammende altadelige Familie war begütert. Sie besaß in Frankfurt am Main in der Großen Sandgasse das später von Bettinas Brüdern geleitete Haus zum Goldenen Kopf, die Zentrale einer blühenden Ex- und Importfirma, von der Bettina ein beträchtliches Erbe zufiel. Von ihren Geschwistern wurde Bettina schon früh „der Kobold“ genannt; der Übername blieb ihr später in der Berliner Gesellschaft.

1793 starb Bettinas Mutter. Die Tochter wurde deswegen bis zu ihrem 11. Lebensjahr (1794–1796) in einem Kloster in Fritzlar – der Ursulinenschule Fritzlar – erzogen. Nach dem Tod des Vaters lebte sie ab 1797 bei ihrer Großmutter Sophie La Roche in Offenbach am Main, später in Frankfurt am Main. Ihre Schwester Kunigunde Brentano war mit dem Rechtsgelehrten Friedrich Karl von Savigny verheiratet und lebte in Marburg, wo Bettina einige Zeit bei ihnen wohnte.

1804 begannen Freundschaft und Briefwechsel mit Karoline von Günderrode.

1806–1808 erfolgte die Herausgabe der Volksliedersammlung Des Knaben Wunderhorn durch ihren Bruder Clemens Brentano und Achim von Arnim und ihre Mitarbeit an Arnims Zeitung für Einsiedler.

1807, in ihrem 22. Lebensjahr, kam es zu einer ersten Begegnung mit Goethe in Weimar. Wieland hatte sie diesem als Enkelin der Sophie La Roche empfohlen.

1810 folgte sie den Savignys nach Berlin. Auf dieser Reise traf sie am 8. Mai in Wien ein und wohnte dort bei ihrer Schwägerin Antonie Brentano, die sie Ende Mai mit Ludwig van Beethoven bekannt machte. Folgt man ihren eigenen Briefen und Erinnerungen, so begegnete sie Beethoven nur dreimal, ehe sie die Stadt am 3. Juni wieder verließ und mit der Familie Savigny nach Prag weiterreiste. Diese Begegnung prägte sie jedoch maßgeblich.

1811 heiratete Bettina Brentano Achim von Arnim, den sie bereits in Frankfurt als Freund und literarischen Arbeitskollegen ihres Bruders Clemens Brentano kennengelernt hatte. Die Arnims waren bis zu seinem plötzlichen Tod 1831 zwanzig Jahre verheiratet. Das Paar lebte überwiegend getrennt – während Bettina in Berlin lebte, bewirtschaftete Achim das Gut Wiepersdorf.

Bettina von Arnims literarisches und soziales Engagement trat erst nach dem Tod ihres Mannes 1831, dessen Werke sie herausgab, ins Licht der Öffentlichkeit. Die neue Autonomie, die der Witwenstand ermöglichte, führte zu einer Verstärkung ihres öffentlichen Wirkens. Sie wurde zur Herausgeberin seiner Gesammelten Werke. Während der Choleraepidemie in Berlin engagierte sie sich für soziale Hilfsmaßnahmen in den Armenvierteln und pflegte Erkrankte. Aus Anlass der Thronbesteigung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. veröffentlichte sie 1843 die Sozialreportage Dies Buch gehört dem König. Das aus fiktiven Dialogen zwischen der Mutter Goethes und der Mutter des preußischen Königs bestehende Werk wurde in Bayern verboten.

In der Ernüchterung, die der gescheiterten Revolution von 1848 folgte, verfasste sie 1852 die Fortsetzung Gespräche mit Dämonen, in der sie für die Abschaffung der Todesstrafe und die politische Gleichstellung von Frauen und von Juden eintritt. Ihre weitreichende Korrespondenz zur Ermittlung statistischer Angaben für ihr Armenbuch erregte großes Aufsehen. Das Buch wurde bereits vor seinem Erscheinen von der preußischen Zensur verboten, da man Bettina von Arnim verdächtigte, den Weberaufstand mit angezettelt zu haben.

1854 erlitt Bettina von Arnim einen Schlaganfall, von dem sie sich nicht mehr erholte.
Am 20. Januar 1859 starb sie im Kreise ihrer Familie, zu ihrer Seite das von ihr entworfene und gefertigte Goethe-Monument. Sie wurde neben ihrem Mann an der Kirche von Wiepersdorf beigesetzt.

Musik spielte schon früh in Bettina von Arnims Leben eine bedeutende Rolle: Bereits zu ihrer Zeit im Ursulinenkloster sang sie im Chor. In Offenbach erhielt sie Unterricht in Klavier und Musiktheorie von Philipp Carl Hoffmann (1769–1842) und besuchte auch häufig das Theater in Frankfurt. Ab 1809 nahm sie Gesangs- und Kompositionsunterricht bei dem Münchner Kapellmeister Peter von Winter (1754–1825). Sie komponierte Lieder und Duette mit Klavierbegleitung, einige Werke blieben unvollendet.

1920 wurde ihr musikalisches Werk erstmals veröffentlicht, im vierten Band der Bettina-von-Arnim-Werkausgabe. Der Herausgeber Max Friedlaender hat ihre Kompositionen jedoch stark umgearbeitet, sowohl Melodien als auch die Begleitung.

Erst seit 1996 liegen durch die Neuausgabe von Renate Moering im Furore-Verlag Bettina von Arnims Werke im Urtext vor, die Ausgabe basiert auf den Autographen und Erstdrucken.

Quelle Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Bettina_von_Arnim

Diskografie





Noten

Kammermusik Noten

Vier Liederfür Klavierpiano

  • Aus Faust
  • Ein Stern der Lieb’ am Himmelslauf
  • Abenstille öffnet Thüren
  • Weihe an Hellas
für Klavierpiano

Fünf Liederfür Klavierpiano

  • Aus Faust
  • Ein Stern Der Lieb’ Am Himmelslauf
  • Vision Des Heiligen Johannes Con Cruz
  • Hafis
  • Wandrers Nachtlied
für Klavierpiano

Liedkompositionenfür Klavierpiano



für Klavierpiano