Luise Adolpha le Beauaus Romantik

Luise Adolpha Le Beau 1872 by Public domain

Luise Adolpha Le Beau (* 25. April 1850 in Rastatt; † 17. Juli 1927 in Baden-Baden) war eine deutsche Pianistin und Komponistin.

Leben

Luise Adolpha wurde in der Herrenstrasse 9 in Rastatt, damals Teil des Großherzogtums Baden, als einzige Tochter des Offiziers Wilhelm August Le Beau und seiner Frau Karoline, geb. Barack geboren. Nach dem Ausscheiden des Vaters als Generalmajor beim Badischen Heer begannen beide Eltern im Jahre 1856 der Tochter Allgemeinunterricht zu erteilen. Vom Vater, der ebenfalls Musiker war und komponierte, erhielt Luise ab dem 5. Lebensjahr Klavierunterricht. Ihre Allgemeinbildung schloss sie mit einem Examen an einem privaten Mädcheninstitut mit 16 Jahren ab und widmete sich fortan der Musik.

Nach ihrer Konfirmation Ostern 1865 nahm sie 1866 Klavierunterricht bei dem Hofkapellmeister Wilhelm Kalliwoda in Karlsruhe. Zudem bekam sie bei Anton Haizinger Gesangsstunden. Bereits ein Jahr später debütierte sie als Pianistin und spielte im Jahr 1868 das Es-Dur-Konzert von Beethoven sowie das g-Moll-Konzert von Mendelssohn-Bartholdy in Karlsruhe. 1870 machte sie die Bekanntschaft von Franz Lachner und Anton Rubinstein. Im Jahre 1873 bewarb sie sich um Klavierunterricht bei Clara Schumann in Baden-Baden, die sie einen Sommer lang unterrichtete. Ein Konzertengagement im Februar 1874 führte Luise durch fünf Städte Hollands. Die Tournee begann in Utrecht, darauf folgten Arnheim, Rotterdam, Den Haag und schließlich Amsterdam.

Zwischenzeitlich war die Familie Le Beau nach München umgezogen, da Luise ein Empfehlungsschreiben vom Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow hatte, um bei Josef Gabriel Rheinberger als Schülerin angenommen zu werden. Ihr Lehrer für Kontrapunkt, Harmonie- und Formenlehre wurde Ernst Melchior Sachs (1843–1917). Zudem ging sie mit Franz Lachner viele ihrer Werke durch. 1876 wurde sie Privatschülerin von Joseph Rheinberger. Eine Konzerttournee mit der Sängerin Aglaja Orgeni und der Geigerin Bartha Haft führte sie im Jahr 1877 durch verschiedene bayerische Städte, wo sie mit eigenen Werken auftrat. Ab 1878 arbeitete Luise Adolpha Le Beau zudem als Kritikerin und schrieb Rezensionen für die Allgemeine deutsche Musikzeitung in Berlin.

Im selben Jahr gründete sie den „Privatmusikkurs für Musik und Theorie für Töchter gebildeter Stände“. Le Beau beschäftigte sich zusätzlich mit anderen Komponisten (Berlioz, Wagner, Chopin, Schumann) und nabelte sich immer mehr von Rheinberger ab, was letzten Endes zur Beendigung des Unterrichtsverhältnisses im Jahr 1880 führte. Im Sommer 1882 schrieb sie die Partitur des Chorwerkes op.27 Ruth – Biblische Szenen für Soli, Chor und Orchester. Der Verleger Christian Friedrich Kahnt aus Leipzig druckte dieses Chorwerk, das am 5. März 1883 in München uraufgeführt wurde.

Luise Adolpha Le Beau, Lebenserinnerungen einer Komponistin, Baden-Baden 1910, originaler Umschlag
Im selben Jahr traf sie Franz Liszt in Weimar und ihr op. 28 Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello wurde im Gewandhaus in Leipzig uraufgeführt. 1884 lernte sie die Schriftstellerin Luise Hitz kennen, von der sie einige Gedichte vertonte. Im selben Jahr trat sie eine Reise nach Salzburg und Wien an, wo sie die Bekanntschaft von Eduard Hanslick und Johannes Brahms machte. Außerdem wurde sie Mitglied des Mozarteums in Salzburg. In die Münchner Jahre bis 1885 fällt die größte Produktivität Le Beaus. So gewann sie beispielsweise den ersten Preis für ihre Cellosonate op. 17 bei einem Kompositionswettbewerb. 1885 zog die Familie nach Wiesbaden um. Auch hier wurden einige von Luises Werken aufgeführt. Neben dem Komponieren unterrichtete sie Musiktheorie und Gesang. Ein erneuter Umzug der Familie erfolgte im Jahre 1890 nach Berlin und Luise profitierte von den guten Studienmöglichkeiten in der Königlichen Bibliothek, der sie später ihre Werke zur Aufbewahrung anvertraute. Sie betätigte sich intensiver musikwissenschaftlicher Studien: Sie recherchierte nach kompositorischen Vorgängerinnen und veröffentlichte 1890 ihren Aufsatz „Componistinnen des vorigen Jahrhunderts“ mit besonderem Fokus auf die Haydn-Zeitgenossin Marianna von Martines. In Berlin kam sie in Kontakt mit Woldemar Bargiel, Joseph Joachim und Philipp Spitta.

Ein letztes Mal zog die Familie im Jahr 1893 um und ließ sich wieder in Baden-Baden nieder, wo am 19. November im selben Jahr op. 40 Hadumoth für Soli, Chor und Orchester uraufgeführt wurde. Im Laufe der nächsten Jahre entstanden mehrere Werke, darunter die Sinfonie op. 41 für großes Orchester, die 1895 in Baden-Baden uraufgeführt wurde. Ihr Vater Wilhelm verstarb 1896 an den Folgen eines Gehirnschlags und Luise lebte fortan mit ihrer pflegebedürftigen, fast blinden Mutter in Baden-Baden alleine. Im Sommer 1897 beendete Luise Adolpha Le Beau ihre Arbeit an der Partitur der sinfonischen Dichtung Hohenbaden, die am 25. Februar 1898 in einem Sinfoniekonzert in Baden-Baden uraufgeführt wurde. Ihre Mutter starb 1900.

Das letzte große Kammermusikwerk von Luise Adolpha Le Beau, das Streichquintett op. 54 für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli wurde 1901 aufgeführt, jedoch nicht verlegt. Im Jahre 1902 entstand ihre einzige Oper, die Märchenoper Der verzauberte Kalif op. 55 (frei nach Wilhelm Hauff), die sie ihren Eltern widmete. Weitere Kompositionen (Klavierstücke, Lieder, Chöre von op. 56 bis op. 65a) folgten in den kommenden Jahren. Die Klaviermusik hat einen gewichtigen Anteil am kompositorischen Werk und zieht sich wie ein roter Faden durch das Schaffen der Komponistin und Pianistin: Fantasie-Stück op. 1/1, Concert-Etude op. 2, Original-Thema mit Variationen Opus 3, Sonate op. 8, Acht Präludien op. 12, Improvisata op. 30, Ballade op. 47, Drei alte Tänze op. 48, Trauermarsch op. 53, Drei Klavierstücke op. 57, Barcarole op. 59, Im Walde op. 63, Abendklänge op. 64.

Auf einer Romreise lernte sie 1902 den Sänger Alfredo de Giorgio kennen. Auch in den Jahren 1906–1910 weilte sie immer wieder in Italien. Im Jahre 1910 schrieb sie ihre Autobiografie Lebenserinnerungen einer Komponistin. Auch ihre letzten Jahre waren geprägt vom Reisen, Unterrichten, Komponieren und Konzertieren, sowie dem Schreiben von Musikkritiken für das Badener Badeblatt.

Am 17. Juli 1927 verstarb Luise Adolpha Le Beau im Alter von 77 Jahren in Baden-Baden. Sie wurde neben ihren Eltern auf dem Stadtfriedhof begraben. Zur Erinnerung an die Musikerin hat die Stadt Baden-Baden ihre Musikbücherei nach Luise Adolpha Le Beau benannt und am 23. Juli 2004 wurde eine Gedenktafel in der Lichtentaler Straße 46 angebracht.

Quelle Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Luise_Adolpha_Le_Beau

Diskografie








Noten

Chornoten

2 Balladen op. 16für 4-stimmig4 part, Gemischter Chormixed choir; Klavierpiano
Ausgabe: Klavierauszugpiano reduction



für 4-stimmig4 part, Gemischter Chormixed choir; Klavierpiano
Ausgabe: Klavierauszugpiano reduction

Ruth op. 27für 4-stimmig4 part, Chor & Orchesterchoir and orchestra, Gemischter Chormixed choir;
Ausgabe: Klavierauszugpiano reduction





für 4-stimmig4 part, Chor & Orchesterchoir and orchestra, Gemischter Chormixed choir;
Ausgabe: Klavierauszugpiano reduction

Kammermusik Noten

Trio d-Moll op. 15für Cellocello, Klavierpiano, Violineviolin





für Cellocello, Klavierpiano, Violineviolin

Streichquintett op. 54für Streicherstrings





für Streicherstrings

Romanzefür Violineviolin

für Violineviolin

Three Piecesfür Klavierpiano, Violaviola

für Klavierpiano, Violaviola

Sonate op. 10für Klavierpiano, Violineviolin

für Klavierpiano, Violineviolin

Liedfür Klavierpiano

für Klavierpiano

Präludium Nr. 2für Klavierpiano

für Klavierpiano

Wiegenliedfür Cellocello, Klavierpiano

für Cellocello, Klavierpiano

Quartett op. 28für Cellocello, Klavierpiano, Violaviola, Violineviolin



für Cellocello, Klavierpiano, Violaviola, Violineviolin

Romanze Op 35für Klavierpiano, Violineviolin



für Klavierpiano, Violineviolin

Präludium Nr. 6für Klavierpiano

für Klavierpiano

Melodiefür Klavierpiano

für Klavierpiano

Preludefür Klavierpiano

für Klavierpiano

Präludium Nr. 5für Klavierpiano

für Klavierpiano

Präludium Nr. 8für Klavierpiano

für Klavierpiano

Präludium Nr. 4für Klavierpiano

für Klavierpiano

Fantasiestückfür Klavierpiano

für Klavierpiano

Acht Präludien op. 12für Klavierpiano



für Klavierpiano

Kanon Op 38für Klavierpiano, Violineviolin



für Klavierpiano, Violineviolin

Präludium Nr. 1für Klavierpiano

für Klavierpiano

Präludium Nr. 3für Klavierpiano

für Klavierpiano

Romanzefür Cellocello, Klavierpiano

für Cellocello, Klavierpiano

Präludium Nr. 7für Klavierpiano

für Klavierpiano

Gavottefür Cellocello, Klavierpiano

für Cellocello, Klavierpiano

Mazurkafür Cellocello, Klavierpiano

für Cellocello, Klavierpiano

Sonate op. 17für Klavierpiano, Violaviola



für Klavierpiano, Violaviola

Romanzefür Klavierpiano, Violineviolin

für Klavierpiano, Violineviolin

Sonate op. 10für Klavierpiano, Violineviolin





für Klavierpiano, Violineviolin

Sonate op. 17für Cellocello, Klavierpiano

für Cellocello, Klavierpiano

Der Rose Bittefür Klavierpiano

für Klavierpiano

Sämtliche Werke für Klavier Band 2für Klavierpiano







  • Fantasie-Stück, Opus 1 No. 1
  • Lied Opus 1 No. 2
  • Melodie Opus 1 No. 3
  • Concert-Etude Opus 2
  • Original-Thema mit Variationen Opus 3
  • Sonate für Clavier Opus 8
  • Acht Präludien Opus 12
  • Improvisata Opus 30
  • Gavotte Opus 32
  • Hegauer Tanz und Chor Opus 40
  • Ballade Opus 47 Drei alte Tänze Opus 48
  • Deutscher Reigen Opus 49
  • Trauermarsch Opus 53
  • Drei Klavierstücke Opus 57
  • Barcarole Opus 59
  • Im Walde Opus 63
  • Abendklänge Opus 64
für Klavierpiano

4 Pieces op 24für Cellocello, Klavierpiano

  • Romanze Op 24/1
  • Gavotte Op 24/2
  • Wiegenlied Op 24/3
  • Mazurka Op 24/4
für Cellocello, Klavierpiano

Klaviertrio d-Moll op.15für Cellocello, Klavierpiano, Violineviolin





für Cellocello, Klavierpiano, Violineviolin

3 Stücke op. 26für Klavierpiano, Violaviola



für Klavierpiano, Violaviola

Fünf Stücke op. 24für Cellocello, Klavierpiano





  • Romanze
  • Gavotte
  • Wiegenlied
  • Mazurka
  • Barcarole
für Cellocello, Klavierpiano

Canon op. 38für Klavierpiano, Violaviola, Violineviolin





für Klavierpiano, Violaviola, Violineviolin

Quartett op 34 (1885)für Cellocello, Streicherstrings, Violaviola, Violineviolin





für Cellocello, Streicherstrings, Violaviola, Violineviolin

Sämtliche Werke für Klavier 1für Klavierpiano







  • Klavierwerke, op. 1 (Fantasiestück, Lied, Melodie)
  • Concertetüde, op. 2
  • Originalthema mit Variationen, op. 3
  • Sonate a-Moll, op. 8
  • Acht Präludien, op. 12
  • Improvisata, op. 30
  • Gavotte, op. 32
  • Hegauer Tanz und Chor, op. 40
  • Ballade h-Moll, op. 47
  • Tre danze antiche (Sarabande, Gavotte, Giga) op. 48
  • Deutscher Reigen op. 49 (Erstveröffentlichung)
  • Trauermarsch op. 53 (Erstveröffentlichung)
  • Drei Klavierstücke (Etüde, Nocturne, Mazurka) op. 57 (Erstveröffentlichung)
  • Barcarole op. 59 (Erstveröffentlichung)
  • Im Walde op. 63 (Erstveröffentlichung)
  • Abendklänge op. 64 (Erstveröffentlichung) –
für Klavierpiano

Sonate D-dur op. 17für Cellocello, Klavierpiano





für Cellocello, Klavierpiano

Drei Stücke op. 26für Klavierpiano, Violaviola





  • Nachtstueck
  • Traeumerei
  • Polonaise
für Klavierpiano, Violaviola

Orchestermusik Noten

Sinfonie F-Dur für Sinfonieorchester op. 41 (1880)
Ausgabe: Orchesterpartiturorchestral score


Ausgabe: Orchesterpartiturorchestral score

Konzert-Ouvertüre op. 23
Ausgabe: Orchesterpartiturorchestral score






Ausgabe: Orchesterpartiturorchestral score

Fantasie op. 25für Klavierpiano
Ausgabe: Orchesterpartiturorchestral score





für Klavierpiano
Ausgabe: Orchesterpartiturorchestral score