Sophie Elisabeth Herzogin zu Braunschweig und Lüneburgaus Barock

Philipp Kilian, Public domain, via Wikimedia Commons

Sophie Elisabeth Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg (* 20. August 1613 in Güstrow, Deutschland; † 2. Juli 1676 in Lüchow, Deutschland) war eine deutsche Dichterin, Komponistin und Impresario.

Leben

Herzogin Sophie Elisabeth zu Mecklenburg wird der 17. Generation des mecklenburgischen Fürstenhauses zugerechnet und entstammte der Linie des Teilherzogtums Güstrow. Sie war sehr musikalisch und bekam ihre künstlerische Ausbildung am Hof ihres Vaters, an dem der englische Komponist und Gambenvirtuose William Brade angestellt war. Auch sprachlich und intellektuell war sie gut ausgebildet, um ihre Repräsentationsaufgaben am Hof des Fürsten wahrnehmen zu können.

Sophie Elisabeth heiratete im Jahre 1635 August den Jüngeren, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, der im selben Jahr den Thron bestieg. Sie war im Alter von 21 Jahren die dritte Frau des 56-jährigen und gebar ihm drei weitere Kinder.

Im Jahre 1638 machte sie Bekanntschaft mit Heinrich Schütz in Dresden, dessen Schülerin sie wurde. Ferner pflegte sie Kontakt zu Georg Philipp Harsdörffer in Nürnberg und beteiligte sich mit ihrem Mann an der Fruchtbringenden Gesellschaft. Auch um die Erziehung der in die Ehe eingebrachten Söhne und Töchter des „Friedensfürsten“ machte sie sich verdient.

Elisabeth Sophie war mit der Organisation der Hofkapelle betraut und arbeitete zeitweise eng mit Heinrich Schütz zusammen, der 1655 zum abwesenden Kapellmeister ernannt wurde. Möglicherweise arbeitete sie mit ihm an Arien in seiner Theatralischen neuen Vorstellung von der Maria Magdalena zusammen.

Sie trug Bedeutendes innerhalb der kulturell angeregten Atmosphäre des Fürstenhofes bei: Sie komponierte barocke Singspiele und regte Gemeinschaftsdichtungen an, schrieb Erbauungsliteratur, Gedichte, diverse Dramen und Librettos sowie höfische Maskeraden, die als Handschriften überliefert sind. Aus dem französischen Erfolgsroman L’Astrée von Honoré d’Urfé löste sie einen Erzählstrang heraus und übersetzte ihn (frei) als Roman Die histori der Dorinde, mit dem sie die gesellschaftlichen Formen bei Hofe verfeinerte.

1642 komponierte sie anlässlich des wenige Jahre zuvor geschlossenen Separatfriedens zwischen Österreich und Mecklenburg ein „Neuerfundenes Freudenspiel, genannt Friedenssieg“, welches gemeinsam mit Sigmund Theophil Stadens „Seelewig“ (1644, Text: Harsdörffer) zu den ältesten erhaltenen deutschen Musiktheaterstücken gezählt wird. Ab 1648 lag die Gestaltung der höfischen Feste in ihrer Hand, wobei sie das Wolfenbütteler Hoftheater zu einem kulturellen Zentrum ausbaute. Vor ausgewähltem Publikum des Hofes traten hauptsächlich herzogliche Familienmitglieder und Verwandte dort auf. Insbesondere in Fragen der Staatspolitik gab die Fürstin auf der Bühne öffentlich Zeugnis ihrer Gesinnung, so 1656 durch die Publizierung ihres Dramas Ein Frewdenspiell von dem itzigen betrieglichen Zustande in der Welt. Darin wird einem guten und tugendhaften Fürsten ein rücksichtsloser und verderbter Fürst als Gegenspieler gegenübergestellt, denen beiden die Untertanen der jeweiligen Staatstheorie zum Guten und Bösen hin folgen. Der absolute Fürst wird in diesem und anderen Stücken als Landesherr legitimiert, jedoch soll er als Vorbild dienen.

Bei den meisten Kompositionen Elisabeth Sophies handelt es sich um Hymnen oder Andachtsarien. Einige von ihnen wurden in den Jahren 1651 und 1667 veröffentlicht. Das 1651 gedruckte Vinetum evangelicum, Evangelischer Weinberg, soll die erste von einer Frau veröffentlichte Musik in Deutschland gewesen sein. Zwei ihrer dramatischen Werke sind erhalten: Friedens Sieg (1642, Braunschweig) und Glückwünschende Freudensdarstellung (Lüneburg, 1652).

Sophie Elisabeths Grab ist in der Marienkirche Wolfenbüttel.

Quelle Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Elisabeth_zu_Mecklenburg

Diskografie