Maddalena Casulana Mezariaus Renaissance

Maddalena Casulana Mezari (* unsicher: um 1544 in der Provinz Siena, Italien; † unbekannt) war eine italienische Komponistin, Sängerin, Lautenistin und Kompositionslehrerin. Sie veröffentlichte in den Jahren 1566–1586 mehrere Bände 3–5-stimmiger Madrigale, die hauptsächlich in Venedig erschienen. Diese gelten als die frühesten Musikdrucke einer Komponistin.

Komponistin

Maddalena Casulana wird in der Literatur mehrfach als selbstbewusste, professionelle Komponistin beschrieben, auch damit, dass sie offenbar als erste Frau von der Möglichkeit, durch den Druck bekannt zu werden, Gebrauch machte. Ihre Zusammenarbeit mit dem venezianischen Dichter und Schauspieler Antonio Molino, sowie eigene von ihr verfasste Texte, von denen Molino drei vertonte, zeigen, dass sie sich mitten im Diskurs um die Zusammenführung von Text und Musik auf dem Weg zur „Monodie“ befand. Darüber dürfte weiteres Material beispielsweise in den Widmungen an sie zu finden sein. Ihre überlieferten, für sie gesicherten Kompositionen sind nahezu ausschließlich 3–5-stimmige weltliche Madrigale und wurden fast alle in Venedig, der Stadt des frühen Notendrucks, veröffentlicht.

Madrigale, die den Stile moderno und gleichzeitig die „Monodie“, den ausdrucksvollen Einzelgesang vorantrieben, waren damals die musikalisch höchste weltliche Kunstform. Ob Casulanas solistische Gesangsvorträge, die sie selbst mit der Laute begleitete, Bearbeitungen ihrer eigenen Madrigale waren, oder eventuell heute verschollene Solokompositionen, ist nicht bekannt. Ein solcher Vortrag der „Casolana famosa“ bei einem Banquet in Perugia im Jahre 1582 wird in einer alten Quelle von Giambattista Crispoldi als „cantò al liuto di musica divinamente“ (s. o.) beschrieben.

Am 20. August 1582 dedicierte ihr der Verleger Angelo Gardano einen Verlagsband mit Madrigali a tre (3-stimmig) Philippe de Montes und verband damit die Bitte, sie möge ebenfalls 3-stimmige Madrigale komponieren. Die 3-Stimmigkeit machte etwa 10 Jahre später durch die drei Sängerinnen des berühmten Concerti delle Donne von Ferrara Schule.

Dass Casulana als Komponistin in der Männerwelt nicht nur willkommen war, ist bereits in ihrer Widmung von 1568 zu lesen, denn sie begründet die Zueignung ihres ersten selbständigen Bandes an Isabella de’ Medici Orsina Il primo libro di madrigali a quattro voci folgendermaßen (Ausschnitt):

„… um (wenigstens in der Form, wie es mir im Beruf der Musikerin vergönnt ist) der Welt den närrischen Irrtum der Männer aufzuzeigen, die von sich selbst großmütig glauben, dass sie allein die Meister hoher intellektueller Fähigkeiten seien. Und sie meinen, dass diese Fähigkeiten bei den Frauen nicht in gleichem Maß vorhanden sein können.“

Wir folgern daraus, dass sie als Komponistin Schwierigkeiten kannte, die mit ihrem Komponieren als Frau zusammen hingen. Dennoch folgten ein zweiter Band Madrigale 1570 und ein dritter 1583 Il primo libro di madrigali a cinque voci, jener Band, auf dessen Titel sie „Maddalena Mezari detta Casulana Vicentina“ genannt ist, woraus man schließt, dass sie inzwischen verheiratet war. Insgesamt wurden damit über 65 Madrigale von ihr veröffentlicht.

Ihre Werke erfuhren auch Neuauflagen, so Il primo libro di madrigali a quattro voci, das 1586 eine zweite Auflage erlebt, ebenso wie ein 3-stimmiges Madrigal, das nur in seiner 2. Auflage von 1586 bekannt ist.
Quelle Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Maddalena_Casulana_Mezari

Diskografie