Maria Rosa Cocciaaus Wiener Klassik

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Maria Rosa Coccia (* 4. Juni 1759 in Rom, Italien; † vor dem 21. November 1833 ebenda) war eine italienische Komponistin.

Leben

Maria Rosa Coccia wuchs als älteste der drei Töchter von Maria Angela Luzi und Antonio Coccia, einem Apotheker, in Rom auf. Ihre Musikalität zeigte sie als Kind im Singen, Cembalo spielen, „ex tempore solfeggieren“ (Gesangsimprovisation) und in der Fähigkeit, Musik „in allen Schlüsseln“ lesen zu können. Nach dem Unterricht bei einer Saggia donna, einer „weisen Frau“, vermutlich einer Nonne, bekam sie einen celebre maestro in Gesang und Cembalo, beider Namen sind nicht genannt. Im Anschluss erhielt sie mehrjährigen Unterricht in „allen Arten des Kontrapunkts“- und der Fugenkomposition, dem in Rom besonders gepflegten „stile antico“ (Kirchenstil) durch Sante Pesci (Giuseppe Pesci), dem Kapellmeister der Basilica Liberiana.

Im Diarium werden innerhalb kurzer Zeit drei große musikdramatische Werke Coccia’s angeführt:

  • Das geistliche Oratorium Daniello nel Lago dei Leoni (Daniel in der Löwengrube), aufgeführt am 20. Dezember 1772 innerhalb der traditionsreichen Advents-Konzerte des Oratorium des hl. Philipp Neri in der Kirche Santa Maria in Vallicella (kurz: „Chiesa nuova“).
  • Die Oper L’isola disabitata nach einem Text von Pietro Metastasio (1773/74?).
  • Intermedio, aufgeführt im Teatro Capranica.

Vor der römischen Congregazione di Santa Cecilia (Musikakademie) absolviert Coccia 1774 auf eigenen Wunsch eine strenge Prüfung in Klausur und erwirbt dadurch – 15-jährig – den Titel Maestra compositora und Maestra di Capella romana. Damit wäre die Mitgliedschaft in der führenden Accademia Filarmonica di Bologna verbunden gewesen. Mozart erhielt diese im Anschluss an seinen römischen Aufenthalt mit 14 Jahren. Aber für Coccia beginnt ein jahrelanges entwürdigendes Hin- und Her.

Das jahrhundertelange Musizierverbot für Frauen in der Kirche wurde von Papst Clemens XIV. während seiner 5-jährigen Amtszeit 1769–1774 aufgehoben, sodass Maria Rosa Coccias Musikalität von ihrem Vater dankbar registriert wurde „da ich keine Söhne habe“. Er sorgte für eine sehr gute musikalische Ausbildung seiner Tochter, die in den kirchlichen Kreisen und in der Gesellschaft als Wunderkind Erfolg hatte. Die Beschreibung ihres Könnens ähnelt derjenigen des jungen Mozart. Das Verzeichnis ihrer musikalischen Werke im Kindesalter ist umfangreich, leider sind das Oratorium Daniello, die Oper L’isola disabitata (Text: Pietro Metastasio) und das nur brieflich von ihrem Vater erwähnte Intermedio („per teatro Capranica“) verschollen. Man vermutet, dass beide musiktheatralische Werke im Teatro Capranica aufgeführt wurden, da die Widmungsträgerin des vorausgegangenen Oratoriums, Signora Duchessa D. Marianna Gaetani Sforza Cesarini, zu den Förderern dieses Theaters gehörte.

Den Zugang zum professionellen Musikleben Roms setzte Maria Rosa Coccia selbst durch, indem sie sich der erwähnten Prüfung unterzog, die sie mit der Unterschrift der „Signori musici“, der Kapellmeister Roms, erfolgreich bestand. Diese Kapellmeister der vier großen Basiliken waren in allen musikalischen Belangen tonangebend und vereinigten sich zur Congregatione di Santa Cecilia (heute Musikhochschule). Ohne deren Erlaubnis durfte kein Musiker in Rom öffentlich musizieren, kein Komponist Musik veröffentlichen.

Aber über Coccias Kopf hinweg wurde bald nach dieser Prüfung eine musiktheoretische Fehde über den „stile antico“ begonnen, den in Rom streng gehüteten Kirchenstil. Man habe ihre Prüfung nur „mit Rücksicht auf ihr Geschlecht positiv bewertet“. Im Hintergrund stand die Sorge vor Machtverlust der römischen Kirchenmusiker. Die Fehde in Rede und Widerrede zog sich jahrelang hin und belastete Coccias Jugend. Im Besonderen ging es darum, ob Coccia in die Accademia filarmonica di Bologna aufgenommen werden konnte. Erst 1779, nach fünf Jahren Kreuzfeuer seit ihrer Prüfung von 1774, wurde sie in Bologna bestätigt und die Komponistin als Mitglied der Akademie anerkannt. Mit Marianna von Martines gehörte sie damit zu den einzigen Frauen in dieser Männergesellschaft. Die Beurteilung durch die Bologneser Akademie lautet:

„(der Vorstand) hat sofort Ihre vorzüglichen Kompositionen den anderen Mitgliedern gezeigt, die sie geprüft und sehr gelobt haben. Er ist beauftragt, (…) mitzuteilen, dass (…) diese völlig genug seien, um Sie von der ganzen Allgemeinheit zu unterscheiden als tiefe, wissende und wohl begründete Professorin dieser Wissenschaft.“

Coccias Kompositionen wurden in vielen Kirchen aufgeführt, doch hatte sie niemals die Möglichkeit, in Rom eine eigene Kapelle zu führen. Die Besetzung ihrer Werke verrät, dass Coccia kaum mit einem Instrumentalensemble rechnen konnte, wie es zu einer Kirchenstelle gehörte: Die meisten sind für Gesang mit Orgelbegleitung konzipiert; diejenigen mit Orchesterinstrumenten waren Auftragswerke. Die Kantate „Il Trionfo d’Enea“, für Sängerensemble und Orchester geschrieben, entstand nach ihrer Aufnahme in die Akademie von Bologna und ist dem Königspaar von Neapel und Sizilien gewidmet.

Laut Bittbrief um eine Rente in ihren späteren Jahren, konnte sie sich fürs Alter nichts zurücklegen, da sie ihre Eltern und ihre jüngeren Schwestern unterstützen musste; ihr Leben habe sie „unterrichtend und komponierend“ zugebracht. Da sie vierundsiebzig Jahre alt wurde, muss ein Gesamtwerk entstanden sein, das die bisherige Zahl der gefundenen Werke weit übertrifft, wenn man nur von einem Werk pro Jahr ausgeht.

Quelle Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Rosa_Coccia

Diskografie



Noten

Chornoten

Dixit Dominus Domino meofür Gemischter Chormixed choir; Orgelorgel



für Gemischter Chormixed choir; Orgelorgel

Dixit Dominus Domino meofür Gemischter Chormixed choir; Orgelorgel
Ausgabe: Chorpartiturchoral score



für Gemischter Chormixed choir; Orgelorgel
Ausgabe: Chorpartiturchoral score

Magnificatfür 4-stimmig4 part, Gemischter Chormixed choir; Orgelorgel
Ausgabe: Chorpartiturchoral score


für 4-stimmig4 part, Gemischter Chormixed choir; Orgelorgel
Ausgabe: Chorpartiturchoral score

Magnificatfür 4-stimmig4 part, Gemischter Chormixed choir; Orgelorgel



für 4-stimmig4 part, Gemischter Chormixed choir; Orgelorgel

Annuntiatefür 4-stimmig4 part;



  • Annuntiate
  • Dominus dabit
  • Ecce sacerdos magnus
  • Gloriosum diem
  • Hic vir despiciens mundum
  • Jesus
  • Nos autem
  • Sicut Moyses
  • Veni sponsa Christi
  • Viderunt omnes populi
für 4-stimmig4 part;

Kammermusik Noten

Vingt Menuetsfür Klavierpiano, Violineviolin



für Klavierpiano, Violineviolin