Augusta Read Thomasaus neue Musik

Augusta Read Thomas (* 24. April 1964 in Glen Cove/New York) ist eine US-amerikanische Komponistin und Musikpädagogin.

Leben

Thomas wurde 1964 in Glen Cove, New York, geboren. Sie ist eines von 10 Kindern von James A. und Susan N. Thomas (geb. Norton). Ihre Mutter war 30 Jahre lang Kindergärtnerin an der Green Vale School. Augusta besuchte die St. Paul’s School, ein Internatsgymnasium in Concord, New Hampshire. Im Alter von 4 Jahren begann sie mit dem Klavierunterricht, und ihre Lehrerin gab ihr nebenbei oft kleine Kompositionsprojekte auf; Thomas hat gesagt, dass diese kleinen Projekte ihr Interesse an der Komposition geweckt haben. In der dritten Klasse begann sie mit der Trompete.

Nach dem Abschluss der High School schrieb sich Thomas 1983 an der Northwestern University als Musikstudentin (mit Schwerpunkt Trompete) ein. Das Kompositionsprogramm der Northwestern University ist heute bekannt, existierte aber noch nicht, als Thomas studierte. Es wurde eine Ausnahme für sie gemacht, um Komposition zu studieren. Thomas studierte bei den Fakultätsmitgliedern und Komponisten Alan Stout und M. William Karlins.

Nach ihrem Bachelor-Abschluss an der Northwestern University besuchte Thomas die Yale University, um einen Master-Abschluss in Komposition zu erwerben. Dort studierte sie bei Jacob Druckman. Thomas absolvierte keinen Studiengang in Yale, sondern schloss ihr Masterstudium an der Royal Academy of Music in London ab. Dort studierte sie bei Paul Patterson, dem Manson Chair of Composition Faculty. Sieben Jahre nach ihrem Abschluss an der Royal Academy of Music in London wurde Thomas zu einem ihrer Associates (ARAM, Ehrentitel) und 2004 zum Fellow der Royal Academy of Music gewählt. Im Jahr 1998 erhielt sie den Distinguished Alumni Association Award der St. Paul’s School. Im Jahr 1999 wurde sie vom Präsidenten der Northwestern University mit dem Award of Merit ausgezeichnet, und ein Jahr später erhielt sie den Alumnae Award der Northwestern University.

Unmittelbar nach ihrem Abschluss an der Royal Academy of Music wurde Thomas 1989 mit einem Guggenheim-Stipendium ausgezeichnet. Mit 23 Jahren war sie damals die jüngste Frau, die diese Auszeichnung erhielt.

Im Jahr 1994 heiratete Thomas den britischen Komponisten Bernard Rands. Im Jahr 1997 brachten der russisch-amerikanische Cellist Mstislav Rostropovich und das Boston Symphony Orchestra Cellokonzerte von Thomas und Rands in der Boston Symphony Hall und in der Carnegie Hall zur Uraufführung. Paul Griffiths schrieb, dass Thomas “den Weg geebnet und Herrn Rostropovich eingeführt hat. Als die Bostoner Symphoniker Herrn Rostropowitsch fragten, was er sich zu seinem 70. Geburtstag wünsche, sagte er, er wolle ein neues Konzert, und er wolle es von Herrn Rands”.

Kurz nach Beendigung ihres Guggenheim-Stipendiums begann Thomas an der Eastman School of Music zu unterrichten. Im Alter von 33 Jahren wurde sie dort fest angestellt. Während ihrer Zeit an der Eastman School wurde sie von den Dirigenten Pierre Boulez und Daniel Barenboim zur Mead Composer in Residence beim Chicago Symphony Orchestra ernannt. Sie ist die dienstälteste Mead Composer in Residence und hatte diese Position von 1997 bis 2006 inne. Ihr Aufenthalt gipfelte 2007 in der Uraufführung ihres Werks Astral Canticle, einem der beiden Finalisten für den Pulitzer-Preis für Musik.

Kurz nach ihrer Festanstellung am Eastman kehrte Thomas nach Chicago zurück, um bis 2008 an der Northwestern University School of Music zu unterrichten.

Im Jahr 2010 gab die University of Chicago bekannt, dass Thomas zur Universitätsprofessorin für Komposition im Fachbereich Musik und im College ernannt wurde. Sie ist die 16. designierte Professorin, die von der Universität ernannt wurde. Im Jahr 2018 wurde bekannt gegeben, dass Thomas das Chicago Center for Contemporary Composition (CCCC) an der University of Chicago gegründet hat. Zum CCCC gehört das Grossman Ensemble, das vom Sanford J. Grossman Charitable Trust unterstützt wird und das Erbe der Contemporary Chamber Players fortsetzen soll. Thomas sagte, sie hoffe, mit dem CCCC, das in seine dritte Saison geht, “die lange und bedeutende Geschichte der Universität im Bereich der zeitgenössischen Musik zu bereichern”.

Im Jahr 2016 hat Thomas das Ear Taxi Festival ins Leben gerufen und mitkuratiert, bei dem über 350 Musiker, 88 Komponisten und 54 Uraufführungen zu hören waren. Das zweitägige Festival fand in Chicago statt und sollte die “lebendige und boomende zeitgenössische klassische Musikszene” der Stadt feiern. Der Erfolg des Festivals brachte Thomas den Titel “Chicagoan of the Year” (Chicagoer des Jahres) des Chicago Magazins ein, und er wird in Zukunft in die Stadt zurückkehren.

Im akademischen Jahr 2014-15 war Thomas Stipendiatin von Phi Beta Kappa. Sie war MUSICALIVE Composer-in-Residence bei der New Haven Symphony, einem nationalen Residenzprogramm der League of American Orchestras und Meet the Composer.

Zu den jüngsten Werken von Thomas gehört die Oper Sweet Potato Kicks the Sun, die 2019 an der Santa Fe Opera uraufgeführt wurde. Die Oper richtet sich an ein Publikum jeden Alters und wird von der professionellen Beatboxerin Nicole Paris begleitet. Thomas hat das Stück gemeinsam mit Leslie Dunton-Downer geschrieben, einer langjährigen Mitarbeiterin von Thomas und veröffentlichten Autorin und Librettistin. Es ist geplant, dass die Oper in naher Zukunft durch die Vereinigten Staaten tourt.

Thomas’ Kammeroper LIGEIA, die auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Poe basiert, wurde mit dem Internationalen Orpheus-Preis ausgezeichnet und in Spoleto (Italien) aufgeführt. Als Auftragswerk von Mstislav Rostropovich und den Rencontres Musicales d’Evian wurde LIGEIA 1994 von Rostropovich auf dem Evian Festival uraufgeführt. Die amerikanische Erstaufführung fand beim Aspen Music Festival am 27. Juli 1995 statt.

Thomas lebt mit ihrem Mann in Chicago, lehrt an der Universität von Chicago, leitet das Center for Contemporary Composition und komponiert.

Quelle Augusta Read Thomas: https://augustareadthomas.com/Quelle Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Augusta_Read_Thomas